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schulgeschichte

Schulgeschichte

Die Schulverhältnisse von 1664 bis 1931
In einer Huldigungsliste vom 24.Juli 1664 wird ein Schulmeister Adam Kohlbrenner erwähnt. Er ist der erste Lehrer von Gurtweil, der bis jetzt bekannt ist. Woher er kam und in welchen Jahren er sein Amt ausübte, ist nicht feststellbar. Sicher hat er auch schon Vorgänger gehabt. Der Schulbetrieb war in der damaligen Zeit natürlich sehr einfach. Eine Vorbildung hatte der Schulmeister nicht. Es gibt Beispiele, wo die Lehrer den Winter über Schule hielten und im Sommer das Vieh hüteten. Ein Schulzwang bestand nicht. Unterricht wurde nur in Religion, Lesen, Schreiben und etwas Rechnen erteilt und zwar nicht neben-, sondern nacheinander. Der Unterricht dauerte von Martini (11. November) bis Georgi (23. April). Vormittags und nachmittags wurden jeweils drei Stunden gehalten. Die Schulstube befand sich im Hause des Schulhalters oder in einer gemieteten Stube. Gewöhnlich maßten die Kinder das Brennholz mitbringen. Das Schulgeld maßte der Lehrer selbst bei den Eltern erheben. Es war sehr gering. So maßte sich der Lehrer nebenbei auf ein Gewerbe, auf die Landwirtschaft oder das Tagelöhnern verlegen. Alljährlich auf der Herbstjahresgemeinde wurden in Gurtweil die Gemeindebediensteten bestellt, darunter auch der Lehrer für den kommenden Winter. Die Aufsicht über die Schule übte der Pfarrer aus.

Mit den Jahre 1765 setzten die Bemühungen zur Verbesserung des Schulwesens ein. Fürstabt Martin Gerbert gab eine Schulordnung heraus. Sie handelt einleitend vom Wert der christlichen Erziehung und einer guten Schulbildung für das zeitliche und ewige Wohle des Menschen.

Dabei wird festgelegt,

dass von Martini bis Georgi Schulunterricht gehalten wird,
dass auf geschickte Lehrer Bedacht zu nehmen ist,
dass die Kinder von 7 bis 13 Jahren schulpflichtig sind,
dass der Pfarrgeistlichen die Schulaufsicht hat,
dass von 8 - 11 Uhr und von 13 - 16 Uhr Unterricht ist,
und dass an den Schulmeister Schulgeld zu zahlen ist.

1773 wurde die Normalschule ins Leben gerufen. Man musste als Lehrer dazu 2 -3 Monate Vorbildung mit Abschlussprüfung absolvieren.

1787 hatte die Gemeinde Gurtweil Holz zu einem Schulhausbau gesammelt. Doch der Bau wurde nicht ausgeführt. Der Unterricht wurde im Schloss abgehalten. Zu der Zeit existierten
3 Klassen mit ca. 65 Kindern, die von einem Lehrer unterrichtet wurden. Die Mädchen wurden mit 13 Jahren die Jungen mit 14 Jahren entlassen. Religion und Sittenlehre unterrichtete der Pfarrer.

1828 wurde da vor 41 Jahren geplante Schulhaus in Gurtweil gebaut. Inzwischen war die Stellung der Lehrer im allgemeinen besser geworden. 1834 kam ein Erlass über die Errichtung von Volksschulen, die Aufsicht, Schulordnung und den Lehrplan. Im Jahr darauf erging eine größere Verordnung zum Schulgesetz über die Rechtsverhältnissen der Volksschullehrer und die Deckung des Schulaufwandes. Die Unterrichtszeit sollte in der Woche mindestens 12, höchstens 20 Stunden dauern. Es durften nicht mehr als 130, von 1835 an nur noch 20 Schüler auf eine Lehrkraft kommen.

Nach dem Gesetz vom 2. August 1858 sollten die Schulstellen mit Gütern versehen werden. Wie der Bürgermeister 1859 berichtet, besaß die Schulstelle Gurtweil schon einige Güter, nämlich 1 Viertel Garten, 1 Juchert Ackerfeld und 3 Viertel Wiesen. Der mit der Schulstelle verbunden Mesnerdienst war mit 3 Viertel Wiesen versehen.
In den einzelnen Orten bestand seit 1864 der Ortsschulrat, bestehend aus dem Pfarrer, dem Bürgermeister, einem Lehrer und einigen gewählten Mitgliedern , 1867 wurde der Ortsschulrat in Ortsschulbehörde umbenannt.
Lehrer Karl Leibener betreute ab 1878 über 3 jahrzehnte lang die Schule in Gurtweil. Er war streng, hatte eine stramme Disziplin und verlangte viel von der Jugend. Es wird von ihm erzählt, dass er auch in den Ferien viele Kinder zum Unterricht kommen ließ.

Da nach der Errichtung der Unterlehrerstelle im Jahre 1921 der einzige Schulsaal nicht mehr genügte, musste man sich nach einem weiteren umsehen. Östlich des Schulhausen stand die alte Weintrotte, an deren Westseite ein Rathauszimmer angebaut war. Dieses Zimmer dient nun als Schul- und Rathauszimmer. Daneben war noch ein Raum als Archiv für die Grundbücher und Akten, Das ganze war nur eine Notlösung.
Für die Gemeinden ergab sich die Frage, entweder das alte Schulhaus gegen Norden auf Kosten der Scheuer zu erweitern oder ein neues Schulhaus zu bauen und das alte als Rathaus zu benützen, denn auch ein solches brauchte man.
Nach langen Überlegungen wurde in der denkwürdigen Sitzung des Gemeinderates und Bürgerausschusses am 26. Dezember 1930 beschlossen, ein neues Schulhaus zu bauen und das alte als Rathaus einzurichten.

Bereits am 26. April 1931 konnte der Grundstein gelegt werden und im November 1931 wurde das neue Schulgebäude bezugsfertig. In den ersten Nachkriegsjahren bis 1949 versahen der Lehrer Ulrich und seine Frau den verkürzten Unterricht. Da die Schülerzahl bald auf 170 angestiegen war, wurde im Herbst 1949 noch ein dritter Lehrer in der Person des Paul Eisenbeis angewiesen.
In den 60er Jahren reichten die Räumlichkeiten für einen normalen Schulbetrieb nicht mehr aus. Die Einwohnerzahl von Gurtweil war inzwischen auf 1500 angewachsen. Man sucht nach einem passenden Konzept für Gurtweil und die Nachbargemeinden. Im zentral gelegenen Gurtweil sollte eine Grund- und Hauptschule neu entstehen.
Die Gemeinden Aichen, Berau, Brenden, Bierbronnen, Nöggenschwiel, Indlekofen und Weilheim sollten dabei einbezogen werden, wobei man die Grundschulen in den einzelnen Ortsteilen ( so es die Schülerzahlen ermöglichten ) belassen wollte.

Die Nachbarschafts-, Grund- und Hauptschule wurde konzipiert.

Bei einem Wettbewerb bekamen die Architekten Herbert Schaudt und Lothar Weinig den Zuschlag. Die reinen Baukosten betrugen 1.472.000 DM. Die Gesamtkosten betrugen 1.736.000 DM. Das Schulhaus wurde in verschiedenen Bauphasen verwirklicht.

Die einzelnen Räume wurden als Sechsecke wabenförmig aneinander gereiht. Da die Gemeinde Gurtweil über viel Wald verfügt, wurde als Hauptbaustoff Holz gewählt. Dazu wurden viele Glaselemente sowie nach außen, als auch nach innen verwendet. Das Ergebnis war eine Bauweise die ihresgleichen sucht. Die Schule erhielt 1983 den Rudolf Häring Preis für besondere Architektur.

Neue Schule

Die Neue Schule der GWRS Gurtweil besteht aus zwei getrennten und durch einen überdachten Gang verbundenen Gebäudeteilen. Alle Unterrichtsräume sind sechseckig und ca 72 m² groß.
Im Obergeschoß des älteren, 1973 fertiggestellten Teils, befinden sich 9 Klassenzimmer und der Physik-/Chemiesaal mit Vorbereitung, sowie ein Kartenraum und zwei dreieckige Putzräume. Im Untergeschoß finden wir die Toiletten , den Aufenthaltsraum und die Aufenthalts- und Verkaufsräume des Hausmeisters. Im Keller befindet sich die 2007 erneuerte Heizungsanlage und ein großer Lagerraum, das ehemaliges Öllager.

Im neueren, 1983 fertiggestellten Teil finden wir neben Rektorat, Sekretariat, Lehrerzimmer und Elternsprechzimmer die Fachunterrichtsräume für Musik, Textiles Werken, Kochen, Technik, mit Lager und Maschinenraum, und den Computerraum. Alle Räume sind um die große Aula herum gruppiert.
Computerraum 28 stationäre PC`s vernetzt, sowie 14 Laptops vernetzt
dazu Lehrer-PC und Laserdrucker Interaktives Whiteboard

Interaktives Whiteboard

Technik Ein Technikraum vorhanden, Lager- und Maschinenraum

Musik recht gut ausgestatteter Musikraum

Küche Seit 2013 eine neue Küche

Hauswirtschaftsraum

Elternsprechzimmer

Lehrerzimmer

Sekretariat

Rektorat

Ab dem Schuljahr 2012-2013 sind wir eine Werkrealschule.
Wir nennen uns jetzt Grund- u. Werkrealschule Gurtweil.

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